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Usbekistan

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Usbekistan ist einer der fünf zentralasiatischen sowjetischen Nachfolgestaaten mit einer Fläche von knapp 450 000 km², knapp eineinhalb mal so groß wie die Deutschland. Es entstand 1924 als Usbekische Sozialistische Sowjetrepublik und wurde 1991 unabhängig. Neben Lichtenstein ist es der einzige Binnenstaat der Erde, der seinerseits nur von Binnenstaaten umgeben ist. Die Ausdehnung von West nach Ost beträgt etwa 1425 km, von Nord nach Süd etwa 930 km. Auf kirgisischem Territorium befinden sich – wie auch umgekehrt – einige Exklaven.

Usbekistan grenzt im Norden an Kasachstan, im Süden an Turkmenistan und Afghanistan und im Osten an Kirgistan und Tadschikistan. 

Zentralasien bezeichnet im engeren Sinne die 5 unabhängigen Republiken Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Kirgistan und Tadschikistan. Im weiteren Sinne wird darunter das größte abflusslose Gebiet der Erde zwischen dem Kaspischen Meer im Westen, dem Übergang von Steppe zu Taiga im sibirischen Norden, dem Himalaja im Süden und der Wüste Gobi im Osten verstanden. Die größten Wüstenregionen davon sind die Karakum- (= schwarzer Sand) und die Kyzylkumwüste (= roter Sand); erstere mit nur einem kleinen Teil, letztere größtenteils in Usbekistan.

Im Osten Usbekistans liegen die Turkestan-Gebirgskette und die vorgebirgige Landschaft des Tian Shan sowie Teile des Fergana-Tals. Der höchste Berg Usbekistans mit 4643 Metern liegt im Hissargebirge. Ausläufer des Pamir- und Tien Shan Gebirges reichen ebenfalls bis Usbekistan.

Die tiefste Stelle im Land liegt zwölf Meter unter dem Meeresspiegel in der Wüste Kysylkum.

In den weitläufigen Wüstenlandschaften sind vor allem Kleintiere wie Wüstenspringmaus, Igel, Skorpione, Schlangen verbreitet. Besonders auf dem unwirtlichen, weitgehend unbewohnten U`stirt-Plateau im äußersten Westen des Landes wurden seltene Tierarten heimisch: Antilope, Karakal, Rothirsche, Kropfgazellen. Es gibt Braunbären, Wölfe, Füchse, Luchse, Dachse, Wildschweine und Stachelschweine.

Sogar Schneeleoparden sind in den Westausläufern des Tianshan beheimatet. Der Kaspische Tiger ist heute ausgestorben, durchstreifte aber noch bis vor wenigen Jahrzehnten das früher grüne Mündungsdelta des Amudaryo.

Über 400 Vogelarten kommen in Usbekistan vor, darunter Flugtümmler, Tauben, Kragentrappen, Wacholderdrosseln, Rebhühner, Stare, und Jagdvögel wie Zwergadler, Geier und Falken.

In der weitläufigen Steppen- und Wüstenlandschaft finden sich wasserspeichernde Pflanzen, über 3000 Grasarten wie Federgras, Wermut, aber auch etwa 80 Baumarten. Weniger als fünf Prozent der Fläche sind bewaldet. Im Ferganatal wachsen Obst und Gemüse, Platanen, Eichen, Robinien und Baumwolle.

Usbekistan ist reich an Bodenschätzen wie Erdgas, Gold, Kupfer und Uran. Weitere wichtige Bodenschätze sind Silber, Blei, Zink, Wolfram, Molybdän und Kaolin. Es gibt Erdöl und Uran. Usbekistan ist derzeit der weltweit fünftgrößte Produzent dieses radioaktiven Metalls.

Funde belegen menschliches Leben im Gebiet des heutigen Usbekistans aus der Zeit vor 30 000 bis 40 000 Jahren. Ein erstes persisches Reich wurde etwa um 550 v. Chr. gegründet. Alexander der Große löste dieses etwa 330 v. Chr. ab. Persische, arabische, türkische Dynastien wechselten sich in der Herrschaft des Gebietes ab. Prägende Einflüsse hinterließ die Kontrolle der Seidenstraße. Etwa im 8. Jhd. etablierte sich der Islam.

Die Zeit der Usbeken, einem Turkvolk, begann im 16. Jhd. Russland erlangte im 19. Jhd. die Herrschaft über das Gebiet. 1925 wurde aus der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik Turkestan die Usbekische Sozialistische Sowjetrepublik. Usbekistan erlangte 1991 seine Unabhängigkeit.

Land und Leute

In Usbekistan leben aktuell 32 Mio Menschen, bestehend aus 100 verschiedenen Gruppen, davon ca. 70 % Usbeken, 5 % Russen, 5 % Tadschiken, 4 % Karakalpaken, 3 % Kasachen, Tataren, Koreaner. Zu den kleineren Minderheiten zählen Turkmenen, Uiguren, Wolgadeutsche, Armenier, Mescheten, Aserbaidschaner und Kurden. Die Bevölkerungsmehrheit sind sunnitische Muslime (89 %), gefolgt von Minderheiten der Orthodoxen (8%) und Juden. Darüber hinaus gibt es schiitische Muslime (vor allem in Buchara und Samarkand) sowie Angehörige anderer christlicher Konfessionen sowie Buddhisten, Anhänger des Bahaismus und Anhänger der Lehren Krishna.

Der Ramadan wird in den Städten von etwa 40% der Muslime, auf dem Land zu 85 % praktiziert.

Neben den staatlichen Feiertagen wie zur nationalen Unabhängigkeit oder aus der sowjetischen Ära werden vor allem das islamische Opferfest und das Fest des Fastenbrechens sowie das indo-iranische Frühlingsfest Newroz gefeiert.

Schon im Altertum war das Land geprägt von Nomaden und sesshaften Oasenbauern, die im Austausch miteinander standen. Spätestens Anfang des 20. Jhd. wurden die nomadischen Hirten und Reiter zwangssesshaft gemacht. Seit dem Zerfall der Sowjetunion erlebt das Nomadentum Rückbesinnung auf die eigene Geschichte und Kultur.

 

Das Klima ist eine Mischung aus subtropischen und gemäßigten Verhältnissen. Es zeichnet sich aus durch heiße trockene Sommer und kalte Winter. Juli und August sind in Usbekistan für Mitteleuropäer kaum erträglich, Höchsttemperaturen bis zu 50 Grad nicht unüblich. Angenehme Temperaturen hat es im April und Mai sowie September und Oktober. Wer die eindrucksvolle und einsame Bergwelt Kirgistans mit Usbekistan kombinieren will, sollte das von Juli bis September planen.

 

Amtssprache ist Usbekisch, in der autonomen Republik Karakalpakistan zusätzlich auch die karakalpakische Sprache. In den Städten Samarkand und Buchara ist die tadschikische Sprache weit verbreitet. Verwaltungs- und Verkehrssprache ist Russisch (57 bis 70 Prozent der Bevölkerung sprechen zumindest ein wenig Russisch). In den Koranschulen erfolgt der Unterricht zumeist auf arabisch. Mitte der 1990er Jahre wurde der Umstieg vom kyrillischen auf das lateinische Alphabet beschlossen. De facto sind nun beide Alphabete parallel in Gebrauch. Als Fremdsprache erlernen gut 50 Prozent der insgesamt rund 1,2 Millionen Schüler Deutsch.

 

Die Uhren gehen im Vergleich zur Mitteleuropäischen Zeit um vier Stunden vor. Eine Sommerzeit gibt es nicht.

Wüsten, Steppen und märchenhafte Städte zwischen Aralsee und Pamirgebirge  

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